Bericht von der diesjährigen Jahreshauptversammlung und der Vorstandswahl 2021

Bericht von Bernd Domsgen zur Jahreshauptversammlung 2021

Das Jahr 2020 haben wir als das Burger Clausewitz – Jahr deklariert. Der 240. Geburtstag des größten Burger Sohnes war Anlass und Richtschnur. Es sollte ein besonderes Jahr werden! Bevor ich damit beginne, muss ich zwei schwere Verluste für unseren Verein gedenken. Unsere beiden Ehrenmitglieder Kurt-Albrecht von Kessel und Prof. Peter Paret verstarben am 28. Juni 2020 bzw. am 11. September 2020. Beide haben sehr viel für unseren Verein geleistet. Sie werden ewig in unserer Erinnerung bleiben. Stolz können wir auf die Unterstützung von Schülern des Roland-Gymnasiums in Burg unter der Leitung von Frau Jutta Radde sein. Im Januar besuchten der Deutschkurs die Burger Clausewitz-Erinnerungsstätte und machten sich mit dem Leben und Wirken des Carl von Clausewitz vertraut. Hier sammelten sie Ideen und Gedanken, um unser 1. Burger Clausewitz-Kolloquium zu bereichern.

Das Jahr begann vielversprechend. Am 29.01.2020 eröffnete der Bürgermeister das „Burger Clausewitz Jahr 2020“. Der Leiter der BCE, Dr. Rolf-Reiner Zube blickte auf das Jahr 2020 als den kulturelle Höhepunkt der Stadt Burg vor raus. An dem Tage konnte ich für unseren Verein eine Spende von 500,00 € entgegennehmen. Die Biberpost brachte eine Briefmarke mit dem Bildnis des Carl von Clausewitz heraus und im Anschluss gab es die erste stadtgeschichtliche Führung „Vater Clausewitz erzählt …“. Danach bremsten uns die pandemischen Verhältnisse in Deutschland aus. Unsere Festschrift sollte erscheinen. Alles war vorbereitet. Was müssen wir ändern? Es war klar, dass vieles ausfallen würde.  Wir entschieden, die geplante Festschrift zu veröffentlichen. Es war mir wichtig, dass die Nachwelt erfährt, was wir vorhatten. Mit unserer Festschrift unterstützen uns viele mittelständige Firmen aus Burg mit ihrer Anzeige, die größten Beiträge brachte die Sparkasse JL, das Sozial-Werk Winterstein aus Kyritz, der Marktkauf Burg, die Stadtwerke Burg und die Volksbank des Jerichower Landes. Den ersten Höhepunkt organisierte ausgerechnet die Kirche. Pfarrer Gümbel führte den Dialog-Gottesdienst anlässlich des 240. Geburtstages des Carl von Clausewitz am 21. Juni in der Nikolai-Kirche durch. Als Partner fungierte unser Vorsitzender Dr. Rolf-Reiner Zube. Dieser Gottesdienst wurde ein Erfolg. Die Kirche war voll und es mussten noch weitere Stühle organisiert werden.

Der tatsächliche Geburtstag wurde dann am 1. Juli mit einer Kranzniederlegung begangen. An diesem Tag erschien ein Ersttagsbrief zum 240. Geburtstag für die Philatelisten. Der wirkliche Höhepunkt sollte dann das 1. Burger Clausewitz-Kolloquium werden. Und er wurde es. Zwar mussten wir mehrere Absagen verkraften, Prof. Bruno Colson aus Belgien, Paul Donker aus der Niederlande, aber auch Prof. Sybille Scheipers aus Schottland und Vanya Eftimova-Bellinger konnten nicht nach Deutschland reisen. Auch Dr. Andreas Herberg-Rothe und Dr. Reiner Albert sagten ab. Das waren mehr als die Hälfte unserer Referenten. Mir ist es dann gelungen kurzfristig Dr. Christine Gräfin von Brühl aus Berlin und Dr. Sebastian Schindler aus München  als Referenten zu gewinnen. Rolf-Reiners Versuch,  Vanya und Dr. Herberg-Rothe zur Teilnahme per ZOOM zu aktivieren, klappte auch. Und es wurde ein Erfolg. Wir hatten Bettina von Clausewitz als Moderatorin gewonnen. Mit ihrem Geschick lenkte sie unsere Referenten souverän. Gäste hatten wir aus der ganzen Bundesrepublik. Freiherr von Buttlar aus Berlin, Dr. Jürgen Herrmann aus Biesenthal, Ulrike Hantsche aus Seifersdorf, Dr. Oliver Corff aus Berlin, Julian Kaiser aus Giessen, Paul Werner Wagner aus Berlin und auch Antonia Beran aus Genthin. 18 Schüler des Burger Roland Gymnasiums wollten beim Auftritt ihrer Klassenkameraden dabei sein.

Die Schüler des Deutschkurses unter Frau Radde hatten Gedichte, Essays und Geschichten in den Pausen zwischen den Referenten vorgetragen. Alle ihre Beiträge haben sie in einer Zeitschrift verankert. Damit war es erstmals gelungen, Schüler auch für unser Hobby zu begeistern. Ich bin der Überzeugung, es hat auch ihnen Spaß gemacht. Enttäuschend für uns war jedoch, dass kein Burger Stadtrat Interesse an der Veranstaltung zeigte. Die Stadträte Engel, Summa, Lauenroth und Dr. Udo Vogt hatten im Vorfeld ihre Nichtteilnahme bedauert und wünschten dem Kolloquium einen vollen Erfolg. Aber auch die Mitglieder des Kulturausschusses der Stadt Burg blieben geschlossen diesem kulturellem Höhepunkt der Stadt fern. Die Resonanz der Teilnehmer und Gäste auf unser Kolloquium war überwältigend. Ich möchte hier nur eine Wortmeldung anführen.

Dr. Andree Türpe schrieb: „Es ist ein ungewöhnliches Kolloquium- Ich habe noch nie erlebt, dass ein Kolloquium von Schülern des Gymnasiums begleitet wird, dass ein Kolloquium von einer Stadt getragen wird, dass ein Kolloquium von einer Forschungsgemeinschaft organisiert wird. Großen Glückwunsch an alle die das Projekt enthusiastisch mitgetragen haben. Es ist wirklich etwas Neues. Eine Zusammensetzung von Wissenschaft, Junger Kunst, ein bisschen Unterhaltung und Marketing von neuen Büchern.“ Im Burger Clausewitz Jahrbuch 2020 sind alle Beiträge des Kolloquiums, sowie der Beitrag von Prof. Bruno Colson abgedruckt. Im Kino-Theater in Burg zeigten wir geladenen Gästen den DDR-Fernsehfilm „Clausewitz – Lebensbild eines preußischen Generals“.

Der Literaturwissenschaftler Paul Werner Wagner aus Berlin moderierte den Film. Eingeladen hatten wir auch die Hauptdarstellerin Christine Schorn. Diese musste allerdings absagen, da kurzfristig  die im April ausgefallenen Aufnahmen anberaumt wurden. Im Anschluss an den Film diskutierten unsere Gäste noch lange. Herr Kleyser empfahl diesen Film der Clausewitz-Gesellschaft in Hamburg. Wie Paul Werner mir allerdings letzten Monat mitteilte, ist daraus nichts geworden. Im Oktober konnten wir dann noch 2 Veranstaltungen organisieren. Einmal die Lesung des Clausewitz-Preisträgers der Stadt Burg, Dr. Andree Türpe. Er las aus seinem gerade erschienen Buch „Der vernachlässigte General ? Das Clausewitz-Bild in der DDR“. Ein wirklich interessantes Buch. Andree Türpe konnte aus unseren Archiven aus dem vollen schöpfen, wofür er uns sehr dankbar war. Am 12. Oktober wurde dann offiziell unsere mobile Clausewitz-Ausstellung in der Sparkasse JL eröffnet. In Anwesenheit des stellv. Landrates und anderer geladener Gäste durfte ich unsere Ausstellung präsentieren. Leider waren wiederum keine Vertreter der Stadt Burg anwesend. Mit Herrn Thomas Barz wurden die Möglichkeiten der Ausstellung in den Gymnasien des Jerichower Landes besprochen. L

eider vielen diese den gesellschaftlichen Verhältnissen zum Opfer. Die Erwartungen an das Jahr 2020 waren groß. Umso enttäuschter blicken wir in den Jahresausklang. Sorge, Traurigkeit, Frustration und Resignation überdecken die Hoffnung auf Besserung und die Freude über das bereits Erreichte.

Trotzdem sollten wir nicht aufhören, optimistisch nach vorn zu blicken. Wir werden weitere Erfolge auch in Zukunft haben.

Bernd Domsgen / Rolf-Reiner Zube

Der Vorstand wurde einstimmig in seinen Funktionen bestätigt

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