Erfolgreiche Teilnahme der Forschungsgemeinschaft an der 14. Burger Museumsnacht

Die Burger Volksstimme berichtet von der 14. Burger Museumsnacht

Die Forschungsgemeinschaft beteiligte sich mit dem Thema:

Die Umbettung des Carl von Clausewitz und seiner Frau Marie von Clausewitz von Breslau nach Burg

an der Museumsnacht.

Am 19. November 2021 jährt sich zum 50-zigsten Male ein Ereignis, welches die Stadt Burg beschäftigen sollte – die Umbettung des größten Sohnes der Stadt Burg von Wroclaw in seine Heimatstadt.

Die Gerüchteküche brodelte lange, aber auch bewusste Falschmeldungen wurden in die Welt gesetzt, um einen Mythos für die Umbettung zu schaffen.

Als ich zu dem Clausewitz-Freundeskreis stieß, hieß es noch, dass beide Carl und Marie von Clausewitz mumifiziert in einem Eichensarg liegen. Er in seiner blauen Uniform, den Säbel an der Seite und neben ihm seine Frau in einem schwarzen Samtkleid, im Deckel des Sarges eine Scheibe aus Glas. Das war schwer zu glauben!

Olaf Thiel und ich wollten uns mit dieser Geschichte nicht abfinden und suchten den Kontakt zu Zeitzeugen. Generalmajor a.D. Professor Reinhard Brühl, der Redner an der Grabstätte 1971 berichtete uns von seinen Eindrücken.

Dann entschloss sich Olaf Thiel einmal das Bundesarchiv anzuschreiben.

Und wir bekamen Kopien von Dokumenten des Ministerrates der DDR!

Auf dem Leichenpass auf, der schon in der Ausstellung zu sehen war,  ist der  Name des damaligen Vize-Konsul in Wroclaw – Dr. Jürgen Herrmann. Wir entschlossen uns, ihn zu suchen, und wir fanden ihn. Wir trafen uns einige Male. Die Volksstimme berichtete darüber.

Für uns war es dann schon überraschend, dass dieser Volksstimme-Artikel weltweit nachgefragt wurde.

Deshalb freuten wir uns, Dr. Jürgen Herrmann zur 14. Burger Museums-Nacht begrüßen zu dürfen.

Dr. Türpe und Dr. Hermann im Gespräch / Foto: Domsgen

Und wir durften auch den herausragenden Clausewitz-Kenner, Dr. Andree Türpe aus Berlin begrüßen. Den Burgern ist er als Clausewitz-Preisträger der Stadt Burg bekannt.

Beide beantworteten die vielen Fragen der Zuhörer zu den Ereignissen im Jahre 1971.

Dr. Jürgen Herrmann berichtete, wie er einen Anruf aus Berlin erhielt, mit dem Auftrag auf dem kleinen Militärfriedhof in Wroclaw das Clausewitz-Grab zu finden. Alles war streng geheim. So machte er sich mit seinem Fahrer auf den Weg, um die Grabstätte zu finden. Für ihn überraschend, dass schon der erste befragte Friedhofsmitarbeiter Bescheid wusste, das jemand exhumiert werden sollte.

Dr. Andree Türpe betonte, dass in den ersten Unterlagen kein Wort über Marie von Clausewitz verloren wurde, sondern in den Dokumenten ersichtlich ist, dass über Marie erst einmal nichts an die Öffentlichkeit dringen sollte. In seinem Buch „Der vernachlässigte General?“ hat er sehr schön den Bericht des Berliner Bestattungsinstituts abgedruckt.

Auf die Frage, ob Bilder damals in Wroclaw gemacht wurden, verneinte dies der ehemalige Vizekonsul. Ihm sei da nichts bekannt.

Die Überführung der sterblichen Überreste erfolgte dann am 24. März 1971. Die feierliche Beisetzung war erst im November 1971.

Interessant, dass die Burger Stadtväter damals an Clausewitz kein besonderes Interesse hatten. Im Jahre 1971 verstarb der Burger Kommunist Hermann Matern und für ihn sollte ein Museum oder Gedenkstätte errichtet werden. Die Stadtoberen konzentrierte sich darauf, da war ein preußischer General Nebensache.

Wer im Nachhinein noch mehr wissen möchte, lese das interessante Buch von Dr. Andree Türpe.

Olaf Thiel und Bernd Domsgen bedankten sich zum Abschluss der Museumsnacht bei den Gästen und überreichten ihnen jeweils einen Präsentkorb. Dabei wurden schon die nächsten gemeinsamen Projekte besprochen.

Foto: Domsgen

Bernd Domsgen im Oktober 2021

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