Auf Einladung des Vereins der Freunde und Förderer des Blüchermuseums Kaub weilten in der Zeit vom 30.09. bis 02.10 2025 Vertreter der Museen, Erinnerungsstätten, Komitees, Forschungsgemeinschaften und Fördervereine der legendären Persönlichkeiten der Befreiungskriege und Heeresreformer, Scharnhorst, Gneisenau, Clausewitz und Blücher in Kaub und Oberwesel.
An dem Erfahrungsaustausch nahmen teil, Dr. Rolf-Reiner Zube, Leiter der Erinnerungsstätte Carl von Clausewitz in Burg, Rolf Gädke vom Freundeskreis Carl von Clausewitz in Burg, Bernd Domsgen, Vorsitzender der Forschungsgemeinschaft Clausewitz- Burg e.V., Thomas Stolte Präsident und Sven Scharnhorst Vizepräsident des Scharnhorst-Komitees. Leider musste Dr. Frank Bauer, Vorsitzender der Gneisenau-Gesellschaft Sommerschenburg e.V., kurzfristig absagen.
Als Vertreter des Blüchermuseums nahmen teil, Jörg Dillenberger, 2. Vorsitzender, Arndt Sloykowski und Horst Kesselmann Mitglieder des Vereins Freunde und Förderer des Blüchermuseums Kaub e.V.
Neben den Stadtbesichtigungen von Bacharach und Kaub war natürlich der Besuch des seit 1913 existierenden Blüchermuseums ein Höhepunkt der Besuchsreise.
Übereinstimmend wurde sich lobend über die Gestaltung, Inhalt und Aussagekraft dieses Kleinodes im UNESCO- Welterbe Oberes Mittelrheintal geäußert.
Der ausgezeichnete Zustand dieses viel gewürdigten Museums ist das Ergebnis der größtenteils ehrenamtlichen Arbeit vieler Persönlichkeiten wie Werner Teschemacher 1913, Bruno Dreier 1977 bis 2004, Dieter Weber, als langjähriger 2. Vorsitzender, den wir begrüßen und Dank sagen konnten.
Auch die Aktivitäten des heutigen Fördervereins unter Führung von Jörg Dillenberger tragen zur Erhaltung und weiteren Entwicklung des Museums bei.
Die gesamte Entwicklung und Erhaltung des Museums wäre ohne die Unterstützung der Stadt Kaub und des Landes Rheinland-Pfalz nicht möglich, Ausdruck der Wertschätzung war auch die Begrüßung der Gäste und Teilnahme des Bürgermeisters, Herrn Bernd Vogt an der Beratung.
Nach dem Motto „Erfahrungsaustausch ist die beste und billigste Investition“ wurden von den Teilnehmern viele gute Ideen für die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit, der Zusammenarbeit mit den örtlichen Einrichtungen, der Bundeswehr und der Durchführung von Veranstaltungen geäußert.
Eine gute Idee war, die Darstellung der Persönlichkeiten von Scharnhorst, Gneisenau, Clausewitz und Blücher nicht nur als Militär sondern auch als Menschen hinter ihrem Mythos.
Wie würden die Feldherren und Militärtheoretiker auf den Krieg in der Ukraine oder den Nahostkonflikt schauen, welche Ideen und Gedanken können wir nutzen, um die Situation zu begreifen und zu verstehen.
Es lohnt sich also die Museen und Einrichtungen, die wir vertreten zu besuchen.
Die hervorragende gastronomische Betreuung durch das Gasthaus Weingut Stahl rundete den Erfolg der Besuchsreise ab.
Alle Teilnehmer waren von der herrlichen Gegend begeistert und haben versprochen wiederzukommen.
Einige Worte in eigener Sache:
Da es für die Ausstattung und weitere Erhaltung, nur begrenzte Gelder gibt sind wir auf Spenden angewiesen.
Helfen Sie bitte mit, unterstützen Sie uns durch Ihre Eintrittspreise oder werden Sie Mitglied in den Fördervereinen.
- Verein Freunde und Förderer des Blüchermuseums e. V.
- Forschungsgemeinschaft Clausewitz – Burg e.V.
- Scharnhorst – Komitee Bordenau e.V.
- Gneisenau – Gesellschaft Sommerschenburg e.V.
Horst Kesselmann, Verein Freunde und Förderer des Blüchermuseums
Reise nach Oberwesel
Als Vorsitzender der Forschungsgemeinschaft Clausewitz- Burg e.V. erhielt ich von Horst Kesselmann eine Einladung nach Oberwesel. Horst Kesselmann hatte ein Treffen der befreundeten Vereine – Scharnhorst, Gneisenau und Clausewitz – organisiert. Auch Rolf-Reiner erhielt als Leiter der Burger Clausewitz-Erinnerungsstätte eine Einladung. Wir waren gespannt auf das Treffen, da es ein solches Treffen vor mehr als 10 Jahren letztmalig gab.
Ich reiste mit dem Zug an und war von der Gegend entlang des Rheines schon sehr erfreut. Horst holte mich am Bahnhof ab und begleitete mich in das Tagungshotel.
Am Nachmittag besuchten die Gäste die Stadt Bacharach am Rhein. Diese Stadt kannte ich bisher nur aus der Erzählung der Birgit Wessels „Schicksalstage am Rhein“, in dem sie die Ereignisse der Jahreswende 1813/14 schildert. Wie wir Bacharach kennen gelernt haben, ist es für mich eine der schönsten Städte Deutschlands. Hier spürt man die Geschichte der letzten 500 Jahre. Einen Besuch dieser Stadt kann ich jedem nur empfehlen.
Der nächste Vormittag führte uns nach St. Goar. Schloss Rheinfels, die Loreley und auch der Felsen boten zahlreiche Motive zum Fotografieren. Die Zeit verging, wie im Flug. Am Mittag setzen wir dann mit der Fähre von Bacharach nach Kaub über. Kaub eine kleine Stadt, welche natürlich nicht ihrem Gegenüber konkurrieren kann.
Aber dafür hat sie eine große historische Bedeutung. Von hier aus setze die Schlesische Armee unter Blücher und Gneisenau im Jahre 1813/14 die Verfolgung der Napoleonischen Armee fort.
Der Rheinübergang mit mehr als 50 000 Mann in engen Straßen war eine Meisterleistung der militärischen Kunst. Ich war tief beeindruckt, wenn man sich vor Ort einmal vorstellt, wieviel Soldaten hier an das andere Rheinufer gebracht wurde.
Noch beeindruckender war für mich das Blücher-Museum. Der Verein hat natürlich das große Glück, dass das Gebäude der Stadt gehört. Aber was hier geschaffen wurde ist einmalig. Es lässt sich gar nicht beschreiben, wieviel Zeit, wieviel Mühe hier in jedem Ausstellungsstück steckt. Ich kann jedem Hobby-Historiker nur empfehlen – seht Euch das an!!!!
Im Museum haben sich die Gäste zu einem Erfahrungsaustausch zusammengefunden. Auch das war für jeden informativ und von Interesse. Wir mussten dann schließlich den Gedankenaustausch abbrechen, da um 19.00 Uhr unsere letzte Fähre übersetzte. Beim gemeinsamen Abendbrot wurde wieder weiter diskutiert.
Das nächste Treffen wird es im Oktober 2026 in Bordenau geben.
Bernd Domsgen